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Gerti Rohrmoser

Cucina Povera: Die Kunst der Einfachheit und Nachhaltigkeit in der italienischen Küche



efa 3/2024 (Foto©AdobeStock_135595860)


In unserm Nachbarland Italien hat sich über Jahrhunderte eine besondere Küchentradition entwickelt: die „Cucina povera“, wörtlich „Küche der Armen“.

Was einfach klingt, ist eine beeindruckende Kultur des Kochens, geprägt von Kreativität und Einfachheit.

Ursprünglich war die Cucina povera die Küche der ländlichen Bevölkerung, die mit den saisonalen und oft kostengünstigen Zutaten auskam, die gerade verfügbar waren. Brot, Hülsenfrüchte, Gemüse und Olivenöl standen im Mittelpunkt. Trotz der Einfachheit entstehen Gerichte voller Geschmack und Nährwert.

Diese Küche ist mehr als eine pragmatische Kochweise – sie ist ein Vorbild für Nachhaltigkeit. Früher wurde alles verwertet, nichts weggeschmissen. Altbackenes Brot fand neue Verwendung in Gerichten wie Panzanella, einem erfrischenden Brotsalat, oder Panecotto, einer Brotsuppe. Diese Einstellung war einst eine Notwendigkeit, heute ist sie eine Lektion in achtsamem Kochen.

Interessant ist, dass die Cucina povera weit verbreitet ist. Sie ist nicht nur in italienischen Haushalten präsent, sondern auch in Restaurants, bis hin zur Spitzengastronomie. Italien ist bekannt für seine exzellente Küche, und die Cucina povera gehört fest dazu. Sie beweist, dass hochwertige Küche nicht teuer oder exotisch sein muss, sondern durch Frische und handwerkliches Können besticht.

Italiens Küche steht weltweit für Genuss, Geselligkeit und unverfälschten Geschmack. Von der einfachen Trattoria bis zum Sternerestaurant wird die Vielfalt der italienischen Küche geschätzt.

Dass die Cucina povera Teil dieses Erbes ist, überrascht nicht – ihre Philosophie der Einfachheit und Nachhaltigkeit passt perfekt in die heutige Zeit.


Rezept für Ribolita


Zutaten


Zutaten (für 4 Personen)


200 g getrocknete weiße Bohnen (z.B. Cannellini)

200 g Schwarzkohl (alternativ Grünkohl)

200 g Wirsing (oder Grünkohl)

1 Bund Mangold (fakultativ, aber traditionell oft enthalten)

2 mittelgroße Erdäpfel

2 große Karotten

1/2 Stange Lauch

2 Stangen Staudensellerie

1 große Zwiebel

2 Knoblauchzehen

2 Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl

150 g geschälte Tomaten (frisch oder aus der Dose)

1 Stück geriebener Parmesan (nach Belieben, für mehr Geschmack)

Salz und Pfeffer nach Belieben

altbackenes Weißbrot, ca. 200 g, in Scheiben geschnitten

frischer Thymian oder Rosmarin nach Belieben

nach Belieben geriebener Parmesan

etwas Olivenöl zum Servieren


Zubereitung


Bohnen vorbereiten: Getrocknete Bohnen über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag das Wasser abgießen und die Bohnen in frischem Wasser ca. 1-1,5 Stunden weich kochen. Ein Drittel der Bohnen herausnehmen und beiseite stellen, die restlichen Bohnen mit etwas Kochwasser zu einer sämigen Brühe pürieren. (Alternativ Bohnen aus der Dose)


Schwarzkohl, Wirsing und Mangold putzen, waschen und in feine Streifen schneiden. Erdäpfel schälen und würfeln, Karotten, Lauch und Stangensellerie in dünne Scheiben schneiden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken.


Olivenöl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch bei schwacher Hitze glasig dünsten. Lauch, Möhren und Kartoffeln zugeben und ca. 5 Minuten mitdünsten, bis das Gemüse leicht gebräunt ist.


Tomaten zugeben und mit einer Gabel zerdrücken. Das vorbereitete Blattgemüse, das Bohnenpüree und den Parmesan (falls verwendet) in den Topf geben. Etwa 1,5 Liter Wasser angießen, umrühren und zum Kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und zugedeckt ca. 45 Minuten bis 1 Stunde köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist und sich die Aromen verbunden haben. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Kräutern (Thymian oder Rosmarin) abschmecken.


Brot in dicke Scheiben schneiden und in eine Suppenschüssel oder Auflaufform schichten. Reichlich Suppe darüber gießen, bis das Brot bedeckt ist. Eine weitere Schicht Brot und Suppe einfüllen, bis alles aufgebraucht ist.

Abkühlen und ruhen lassen: Die Ribollita mindestens vier Stunden oder über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen - das Brot saugt sich mit der Suppe voll und entwickelt seinen typischen Geschmack.

Aufwärmen und servieren: Vor dem Servieren eine Portion entnehmen und in einem Topf oder einer Pfanne dampfend heiß erwärmen. Mit geriebenem Parmesan und etwas Olivenöl servieren.




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