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GLAUBEN LEBEN
 
Stille Nacht! Heil'ge Nacht –
Der allererste Weihnachts-Hit

DAS Weihnachtslied schlechthin!
Allseits bekannt, aber heutzutage durch die  Dauerberieselung in der vorweihnachtlichen Einkaufswelt vielleicht schon ziemlich abgedroschen … Trotzdem rührt es  uns immer noch und immer wieder
mit seiner naiven Schlichtheit.

Beinah jede und jeder, der mit Weihnachten etwas anfangen kann, kann zumindest eine Strophe auswendig. Haben Sie die Strophen in dem Kästchen unterhalb schon gelesen? Kommt Ihnen dabei manches unbekannt vor?

Ja, es stimmt tatsächlich! Der älteste „Weihnachtshit“ hat in seiner Urfassung sechs Strophen.  Sie stammen alle aus der Feder des Liedautors Joseph Mohr. Geläufig sind aber lediglich drei Strophen, die drei anderen sind im Laufe der Zeit „verloren gegangen“.  Warum wissen wir nicht. Oder doch?

 

Na ja, zumindest eine Ahnung,  einen Verdacht,
habe ich schon. Das, was die „verlorenen“ Strophen beschreiben, geht weit über das weihnachtlich-liebliche Klischee vom lächelnden Pausback mit lockigem Haar in der Krippe hinaus.


Denn während dieser einfach nur schlicht und ergreifend in seiner Hilflosigkeit unser weihnachtlich weiches, sehnsuchtsvolles Herz rührt, nehmen die anderen Strophen unsere christliche Hoffnung auf und weisen über den  Anfang in der Krippe weit hinaus: Der uns von alters her versprochene Retter und Bruder ist da.


Es ist so weit! Endlich! Er ist WIRKLICH da. Und er bleibt nicht das kleine hilflose Kind in der Krippe, das uns braucht – sondern er wird groß, nimmt zu „an Jahren und Weisheit“ und weist uns den Weg. Das können wir gut gebrauchen.

 

Und gut gebrauchen können wir besonders zu Weihnachten auch, wenn wir uns in Erinnerung rufen, warum das alles so gekommen ist: weil wir die geliebten Kinder eines überaus menschenfreundlichen Gottes sind, der uns Heil und Schonung zugedacht hat. – Gott ist uns gut, damit es gut werden kann bei uns. – Vielleicht sollte diese Botschaft alle Weihnachtsbeleuchtung überstrahlen! Aber damit es gut wird bei uns und aus einer erbärmlichen Zeit eine Zeit des Erbarmens wird, müssen auch wir unseren Teil dazu beitragen.

Das fordert uns heraus und ist nicht so anrührend und süß wie die von uns so friedlich empfundene Szene im Stall von Bethlehem.

Sich der eigenen Verantwortung zu stellen, ist in den seltensten Fällen bequem. Jedenfalls nicht so bequem, wie dem wunderbaren Jesuskindlein alles umzuhängen und ihm
zuzumuten „alles gut zu machen“.

Darum sind die drei Strophen von „Stille Nacht“, die uns dazu ermahnen wollen, wohl in Vergessenheit geraten …

Und darum ist es besonders wichtig und gut, sie wieder hervorzuholen. 

 

Fotolia_197802965_S.jpg

Original-Text des Weihnachtsliedes Stille Nacht! Heilige Nacht! 

Von Josef Mohr wie es im Jahr 1818 uraufgeführt wurde. 

1. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Alles schläft, Einsam wacht
Nur das traute heilige Paar.
Holder Knab' im lockigem Haar;'
Schlafe in himmlischer Ruh!
Schlafe in himmlischer Ruh!

2. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Gottes Sohn, O! wie lacht
Lieb' aus Deinem göttlichen Mund,
Da schlägt uns die rettende Stund;
Jesus! in deiner Geburth!
Jesus! in deiner Geburth!

3. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Die der Welt Heil gebracht,

Aus des Himmels goldenen Höh'n
Uns der Gnaden Fülle läßt seh'n:
Jesum in Menschengestalt!
Jesum in Menschengestalt!

4. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Väterlicher Liebe ergoß
Und als Bruder Huldvoll umschloß
Jesus die Völker der Welt!
Jesus die Völker der Welt!

5. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr vom Grimme befreyt,
In der Väter urgrauer Zeit

Aller Welt Schonung verhieß!
Aller Welt Schonung verhieß!

6. Stille Nacht! Heil'ge Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel "Hallelujah!",
Tönt es laut bey Ferne und Nah:
"Jesus der Retter ist da!"
"Jesus der Retter ist da!"

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